Bei der Hauptplatine, auch Mainboard oder Motherboard genannt, handelt es sich um die zentrale Komponente deines Rechners. Denn auf dem Mainboard befinden sich die einzelnen Bauteile des Computers. Sollte dein Mainboard defekt sein, kommt erst einmal die große Angst um das komplette System. Wir wollen dir diese Angst nehmen und zeigen dir, wie du ein defektes Motherboard erkennst.
Mainboard: die zentrale Schaltstelle deines Computers
Dazu gehören die Steckplätze für den RAM-Speicher sowie der Sockel für den Prozessor, aber auch der BIOS-Chip.
Zusätzlich sind inzwischen einige Komponenten der Hardware fest auf der Hauptplatine verbaut. Diese sogenannten Onboard-Komponenten sind beispielsweise Netzwerk- und Soundkarten.
Bei Laptops gilt das auch für die Grafikkarte. So oder so: Alle wichtigen Bestandteile der Computerhardware sind über das Mainboard miteinander verknüpft.
Aufgrund dessen ist es häufig schwierig herauszufinden, ob Probleme mit deinem Computer auf eine einzelne Komponente zurückzuführen sind oder ob das Mainboard selbst defekt ist.
Wir geben dir Anhaltspunkte und Tipps, wie du herausfinden kannst, ob die Hauptplatine schuld ist.
Defekt per Ausschlussverfahren herausfinden
Selbst bei einem Desktoprechner ist das Wechseln des Mainboards oftmals eine Herausforderung.
Aus diesem Grund solltest du diesen Schritt erst dann gehen, wenn du sicher bist, dass dein Mainboard defekt ist.
Häufig bleibt dir allerdings nichts anderes übrig, als verschiedene Komponenten auf ihre Funktionalität zu überprüfen, um herauszufinden, ob die Startschwierigkeiten mit dem Mainboard zusammenhängen.
Sprich: Nur weil dein Computer sich möglicherweise nicht mehr einschalten lässt, muss nicht das Motherboard in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Daher ist es wichtig, den Computer auf Herz und Nieren zu checken und per Ausschlussverfahren vorzugehen.
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Mainboard defekt – Totalausfall des Rechners
Werfen wir einen Blick auf die Funktion des Mainboards, erscheint es als kaum verwunderlich, dass ein Defekt der Hardware einen vollständigen Ausfall der PC-Funktionen nach sich zieht.
Das Mainboard kann als Herz des Rechners angesehen werden, es ist sozusagen der PC. Für dich heißt das zunächst:
Schaltest du deinen Computer ein und es tut sich nichts, ist es möglich, dass das Motherboard einen Knacks hat.
Das gilt insbesondere dann, wenn die LED-Leuchte ebenfalls nicht reagiert. Allerdings muss nicht die Hauptplatine schuld sein.
Hast du deinen Computer gerade erst selbst zusammengestellt oder Komponenten ausgetauscht, kann es sein, dass du Anschlüsse falsch gesteckt hast.
Häufig fehlt der Anschluss der ON-Taste an dem entsprechenden Steckplatz auf dem Mainboard. Ist das nicht der Fall, solltest du zur Sicherheit grundlegende Dinge prüfen:
Ist der Computer an den Strom angeschlossen oder hat mal wieder jemand beim Staubsaugen den Stecker gezogen? Besonders beliebt bei Familien mit Nagern:
Ist das Netzkabel möglicherweise beschädigt oder hat es einen Wackelkontakt? Alternativ könnte es bei Laptops auch sein, dass der Akku defekt ist.
Probiere in diesem Fall, den Rechner mit Netzgerät zu starten.
Bildsignal? Fehlanzeige!
Wir kennen es alle: Ein Symptom macht noch lange kein Krebsgeschwür. Nichtsdestotrotz: Bei einem defekten Mainboard ist es üblich, dass dein Rechner kein Bildsignal abgibt.
Das heißt: Dein Bildschirm bleibt schwarz. Eine Möglichkeit ist natürlich auch hier, dass es Schwierigkeiten mit dem Kabel gibt. Ist dies nicht der Fall, könnte die Grafikkarte den Geist aufgegeben haben.
Hast du gerade erst Updates gezogen, besteht zudem die geringe Chance, dass ein Softwareproblem vorliegt. Der erste Schritt in diesem Fall ist der Anschluss eines externen Monitors.
Das funktioniert sowohl bei Laptops als auch bei Desktop-PCs. Im letzten Fall musst du den externen Bildschirm mit dem vorgesehenen Onboard-Anschluss verbinden.
Tut sich immer noch nichts und der Computer fährt nicht hoch, ist wahrscheinlich das Mainboard defekt.
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Piepton bleibt aus
Viele Desktop-Computer melden sich beim Hochfahren mit einem Piepton. Dabei handelt es sich um ein Lautsignal von Seiten des BIOS.
Das BIOS sendet verschiedene Signaltöne aus, wenn es zu Problemen im Bereich der Soft- und Hardware kommt. Diese Töne können ausgelesen werden und einen ersten Anhaltspunkt auf defekte Bauteile geben.
Aber Achtung: Die Errorcodes können auch manuell ausgeschaltet werden, sodass dein Computer auch beim Start keinen Mucks von sich gibt.
Dein Computer hat noch nie ein Lautsignal beim Start abgegeben? Dann kann es sein, dass dein Motherboard schlichtweg keine Speaker hat. Die lassen sich bei Bedarf nachrüsten.
In allen anderen Fällen, sprich wenn dein Computer mit einem Mal stumm bleibt, kann es in Verbund mit anderen Symptomen sein, dass dein Mainboard über den Jordan gegangen ist.
CPU wird nicht angesteuert
Ein weiteres Indiz dafür, dass dein Motherboard defekt ist, liefert die CPU – genau genommen das Ansteuern der CPU, also des Prozessors.
In der Regel startest du deinen Computer und er greift auf den Prozessor zu. Selbst wenn keine LED leuchtet und du kein Bildsignal haben solltest, lasse den Computer eine Weile „laufen“ und warte ab.
Danach schaltest du das Gerät aus und überprüfst vorsichtig die Kühlrippen des Prozessors. Sollte dein Rechner die CPU noch ansteuern können, müssten sie Wärme abstrahlen.
Ist das nicht der Fall – du ahnst es schon – könnten entweder der Prozessor selbst oder die Hauptplatine defekt sein.
Insbesondere in Kombination mit den anderen hier aufgeführten Symptomen ist letzteres sehr wahrscheinlich und du musst dich mit dem Austausch des Motherboards auseinandersetzen.
Aber Achtung: Drehen sich die Lüfter des Prozessors nicht, sind sie stark verschmutzt oder ist der Anschluss schlichtweg locker, startet der Computer ebenfalls nicht, um ein Überhitzen der CPU zu verhindern.
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Mainboard austauschen – gar nicht so teuer
Um Missverständnissen und Frust vorzubeugen, sollte gleich gesagt werden, dass eine Reparatur des Mainboards im eigentlichen Sinne häufig nicht möglich ist.
Die Platine ist hochintegriert, weshalb ein Austausch in aller Regel unerlässlich ist. Das mag ärgerlich sein, ist aber kein Beinbruch.
Neue Bauteile kosten normalerweise nicht die Welt. Am wichtigsten ist es, darauf zu achten, dass alle alten Komponenten mit dem neuen Bauteil kompatibel sind.
Falls du dir unsicher bist, lass dich von einem Fachmann beraten.
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