Ein PC ist jeden Tag der Arbeitsumgebung ausgesetzt. Das Gehäuse ist offen, sodass Luft und auch Staub hineinströmen. Diese setzen sich an den Komponenten fest, wodurch es zu technischen Problemen kommen kann. Eine regelmäßige Reinigung ermöglicht einen langlebigen PC ohne durch Verschmutzungen hervorgerufene Defekte. Was dabei alles beachtet werden muss und wie du deinen PC reinigen kannst, das erfährst du hier.
PC richtig reinigen – wichtige Aspekte
Ist der Computer bereits einige Zeit im Betrieb, kannst du anhand verschiedener Faktoren erkennen, wann es notwendig ist, eine Reinigung vorzunehmen. Ein deutliches Signal kann beispielsweise sein, dass der Rechner lauter arbeitet als gewöhnlich.
Da der Rechner als wahrer Staubmagnet fungiert, setzen sich die verschiedensten Partikel an vielen Stellen im Gehäuseinneren ab. In diesem Zusammenhang sind vor allem die Lamellen im Bereich der CPU oder des Grafikkartenkühlers anfällig. Je mehr Staub im Laufe der Zeit entsteht, desto wärmer werden auch die verbauten Komponenten.
Ein zweites Indiz auf starke Staubverschmutzungen im PC erkennst du an einer zunehmenden Hitzeentwicklung. Möchtest du also auf Nummer sichergehen, um die wichtigen Funktionselemente deines Rechners zu schützen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist eine effektive Reinigung des Computers in regelmäßigen Abständen notwendig.
Damit du deinen PC richtig reinigen kannst, stehen dir einige alternative Möglichkeiten zur Verfügung, bei denen du verschiedene Punkte berücksichtigen solltest.
Warum sollte man den PC reinigen?
In den meisten Fällen wird der PC täglich genutzt, ist also immer einer gewissen Belastung ausgesetzt. Noch dazu ist das Gehäuse offen gestaltet, damit die Luftzirkulation im Inneren für eine Abkühlung der Bauteile sorgen kann. Die Lüfter ziehen damit aber nicht nur kalte Luft an, sondern auch Staub und andere Partikel. Diese setzen sich nach und nach an den Komponenten fest.
Durch eine starke Verunreinigung des PCs kann es zu Leistungsproblemen kommen. Staub setzt sich nach und nach an den Rotorblättern der Lüfter ab, teilweise auch im ganzen Gehäuse. Das schadet auf Dauer den Komponenten und kann im schlimmsten Fall zu Defekten führen. Deshalb ist den PC reinigen so wichtig. Je nach Nutzung, Standort und Bauart kann der Zeitraum unterschiedlich ausfallen, aber zweimal im Jahr lohnt sich in jedem Fall, wenn nicht sogar noch öfter.
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Grundlegende Vorbereitungen, um den PC richtig reinigen zu können
- Computer vom Stromnetz trennen
- Gehäuse öffnen und Verschmutzungen lokalisieren
- Umsichtige Nachschau hinsichtlich loser Komponenten oder Kabel
- Fixieren von Lüftern, damit diese sich nicht drehen (beispielsweise mit Kabelbinder)
- Wichtige Zubehörteile für die Reinigung bereitstellen
Hilfsmittel bei der Reinigung
Den eigenen PC reinigen ist nicht immer so einfach, vor allem, wenn man es das erste Mal macht. Du hast sicher Angst, etwas kaputtzumachen, wenn du selbst an den Bauteilen herumhantierst. Hier solltest du dich aber nicht scheuen, denn es gibt verschiedene Hilfsmittel, die du bei der Reinigung verwenden kannst und die es dir einfacher machen, deinen Rechner auch richtig zu handhaben.
Staubsauger
Für eine grobe Reinigung ist ein herkömmlicher Staubsauger gut, aber ein Handstaubsauger eignet sich noch besser. Damit kann der grobe Staub entfernt werden, hier am besten mit einer dünnen und flachen Düse, die über die vorderen Lüfter und den Lüfter am Netzteil gefahren werden kann. Weitere Komponenten solltest du nur aus der Entfernung absaugen, nie aber direkt mit dem Staubsauger herangehen. Auch ein Bürstenaufsatz kann sich lohnen, oder aber ein Staubsauger mit gleichzeitiger Puste-Funktion.
Druckluftspray
Noch besser eignet sich hier Druckluftspray. Dieses ist speziell dafür entwickelt worden, Staub aus kleinen Ecken zu pusten. Druckluft in der Dose gibt es im Einzelhandel oder online zu kaufen und kann in verschiedenen Momenten eingesetzt werden, darunter eben auch für die Reinigung des eigenen PCs. Die meisten Dosen bieten einen kurzen und einen langen Aufsatz, mit dem auch in die kleinsten Ecken des Rechners gesprüht werden kann. Somit kannst du überall Staub entfernen, hantierst aber nicht mit einem großen Staubsauger herum.
Pinsel und Bürsten
Um weitere Ablagerungen zu entfernen, eignen sich auch Bürsten und Pinsel. Die Borsten sollten dabei nicht zu grob sein, damit die Oberfläche der Bestandteile nicht beschädigt wird. Diese Hilfsmittel sind aber perfekt, um in kleine Ritzen zu gelangen und den Staub von Lüftern und anderen Komponenten zu befreien. Eine Zahnbürste kann hier ebenfalls aushelfen.
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Anleitung zum PC reinigen
Grobe Verschmutzungen und Staubflocken entfernen
Damit du deinen PC richtig reinigen kannst, gilt in erster Linie Vorsicht walten zu lassen, denn letztendlich willst du natürlich Beschädigungen vermeiden. Gehäuseoberflächen kannst du am besten mit einem leicht feuchten Microfasertuch säubern.
Zuerst solltest du sicherstellen, dass der PC vom Stromnetz getrennt ist und sich auch keine Ladung mehr in seinem Gehäuse und Komponenten befindet. Lasse ihn für einige Minuten ausgeschaltet und ohne Kabel stehen, sodass er sich entladen kann. Trenne auch alle anderen angeschlossenen Bestandteile, wie Festplatten, Monitore, Tastaturen und Mäuse.
Vor dem Öffnen des Rechners unbedingt das Netzteil ausschalten beziehungsweise die Stromzufuhr trennen. Lege die Gehäuseschrauben separat zur Seite, damit diese nicht verloren gehen können.
Verschaffe dir einen Überblick, welche Art von Verschmutzungen du entdecken kannst und ob lose Teile vorhanden sind. Um das Drehen von Lüftern zu verhindern, fixiere diese mittels eines Kabelbinders oder Drahtes.
Um den PC reinigen zu können, sollte er sicher stehen. Stelle ihn am besten auf einen Tisch, damit nichts passieren kann. Rechner lassen sich von einer Seite öffnen. Entferne die dafür vorgesehenen Schrauben und nehme die Seite des Gehäuses ab.
In einigen Fällen ist diese Seite durchsichtig, aber nicht immer. So erhältst du den ersten Blick ins Innere des PCs. Schrauben und andere Kleinteile solltest du immer aufheben, um sie später wieder verbauen zu können.
Zunächst wird der grobe Staub entfernt. Hier lohnt sich ein Staubsauger mit Aufsatz oder eben eine Druckluftdose. Zuerst sollten die äußeren Lüfter gereinigt werden, da diese am meisten verschmutzen.
Sie befinden sich vorne am Gehäuse, oftmals hinter einem Gitter, das abgesaugt werden muss. Der Lüfter vom Netzteil ist in den meisten Fällen unten oder hinten. Auch der sollte abgesaugt werden.
Reinigung des Computers mit Druckluft oder Staubsauger
Wenn du den PC richtig reinigen willst und die groben Staubflocken beseitigen möchtest, kannst du ein Druckluft-Reinigungsspray mit einem entsprechenden Rohraufsatz verwenden.
Mit Druckluftdosen und Bürsten kannst du dann weitere Teile reinigen. Die Rotorblätter der Lüfter sollten vom Staub befreit werden. Bei Gaming-PCs empfiehlt es sich auch, die Grafikkarte separat zu reinigen.
Diese ist in den meisten Fällen das größte Bauteil und fängt somit viel Staub auf. Zudem haben Grafikkarten eigene Lüfter, die sauber gemacht werden müssen. Der Ausbau der Grafikkarte ist bei jedem PC anders, hierfür gibt es separate Anleitungen im Netz.
Die handelsüblichen Spraydosen lassen sich ideal mit kleinen gezielten Druckluftschüben einsetzen. Eine gute Alternative hierzu stellt auch die Verwendung eines einfachen Handblasebalgs dar. Achte auch hier auf behutsame Luftstöße, um effektiv gegen die Staubmäuse vorzugehen.
Eine weitere Option bietet der Staubsauger. Stelle sicher, dass du hierfür einen entsprechenden Bürstenaufsatz benutzt, damit bei einem direkten Kontakt empfindliche Bauteile möglichst keinen Schaden nehmen und du den Sauger nur auf der geringsten Stufe verwendest.
Tipp: Wer absolut auf der sicheren Seite sein will, verwendet beim Saugen eine spezielle feine Düse mit Bürste und legt sich ein antistatisches Handgelenksband an, um eventuell auftretende statische Entladungen zu vermeiden!
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Feinstaub und grobe Verschmutzungen entfernen
Wenn du den PC richtig reinigen möchtest, um auch feine Staubpartikel oder grobe Verschmutzungen zu entfernen, geht es an die Detailarbeit, die etwas mehr Zeitaufwand erfordert. Mit einem feinen Borstenpinsel lassen sich ganz vorsichtig feine Staubanhaftungen von den Platinen befreien.
Damit du an alle Stellen optimal herankommst, solltest du Abdeckungen, Halterungen, Ventilatoren und herausnehmbare Komponenten ausbauen. Bei einer Vielzahl von Gehäuselüftern besteht die Möglichkeit, die jeweiligen Blätter vom Antrieb zu lösen.
Stark verschmutzte Lüfterflügel lassen sich beispielsweise mit lauwarmen Spüliwasser reinigen. Im Fachhandel sind auch spezifische Reinigungsgele vorhanden, die benutzt werden können, um festsitzenden Staub oder andere Verschmutzungen von den einzelnen internen Computerkomponenten zu entfernen.
Damit du deinen PC richtig reinigen kannst, ist es in Einzelfällen auch notwendig, den Prozessorkühler sowie den Kühler dar Grafikkarte zu säubern.
Profis werden in solchen Fällen wissen, was sie tun, es ist jedoch zu bedenken, dass bei derartigen Arbeiten ein möglicherweise noch bestehender Garantieanspruch erlischt.
Am Ende sollten alle Teile wieder zusammengefügt und das Gehäuse wieder geschlossen werden. Der PC sollte nun wieder einsatzbereit sein und schneller laufen als zuvor.
Durch Verschmutzung hervorgerufene Probleme, wie etwa eine laute Lüftung oder Leistungseinbußen, sollten nun beseitigt sein. Danach kannst du den Tisch und die Umgebung des Standorts reinigen.
Worauf beim PC reinigen besonders achten?
Auch wenn es zunächst schwierig erscheint, kannst du nichts falsch machen, wenn du deinen PC richtig handhabst. Es gibt jedoch einige kleine Dinge, auf die du achten solltest. Lasse zum Beispiel nicht immer die Lüfter durchdrehen, wenn du sie mit einer Druckluftdose reinigst. Das kann zu einem Defekt führen. Halte die Rotoren besser fest oder fixiere sie anderweitig, wenn du durch die Lüfter hindurch pustest.
Vermeide außerdem Reinigungsmittel, die in irgendeiner Weise Feuchtigkeit oder statische Aufladung nutzen. Das Reinigen durch Wasser oder einen klassischen Staubwedel sind hier nicht empfehlenswert. Auch das kann zu Problemen und späteren Kurzschlüssen des Geräts führen.
Staubfilter können ebenfalls dabei helfen, die Bauteile des PCs nicht zu schnell zu verdrecken. Diese sind manchmal auch schon bei einem Rechner dabei und lassen sich vor die Lüfter spannen. Ansonsten kann man diese auch nachkaufen und einbauen.
Weitere Maßnahmen im Zuge der Reinigung
Für die anstehenden Reinigungsmaßnahmen kann es unerlässlich sein, den Kühlblock oder sogar die Hauptplatine herauszunehmen. Etliche ältere Grafikkartenmodelle sind in der Regel mit Wärmeleitpads versehen, die beim Kühlerausbau beschädigt werden können.
In jedem Fall solltest du bei solchen Säuberungsarbeiten die alte Wärmeleitpaste gegen ein neues hochwertiges Leitmittel ersetzen. Entferne in diesem Zusammenhang gründlich die Reste der alten Paste, bevor die du das neue Mittel aufträgst.
Achte auch darauf, nicht zu viel Wärmeleitmittel zu verwenden, da dieses ansonsten durch den entstehenden Anpressdruck des Kühler aus den Zwischenräumen herausquellen kann.
Ist die Reinigung abgeschlossen und alles getrocknet, hast du die Möglichkeit, oftmals schlecht angeordnete oder die Luftzirkulation beeinflussende Kabel zu ordnen. Mit Kabelbindern lässt sich in den meisten Fällen das Chaos gut beherrschen, damit am Ende alles optimal positioniert ist.
Tipp: Bei der Thematik PC-Reinigung kannst du den Aufwand für die Zukunft etwas geringer halten, indem du deinen Lüftern einen Staubschutzfilter gönnst. Diese werden direkt vor die Lüfter montiert und können simpel in regelmäßigen Abständen gereinigt werden.
PC reinigen: Fazit
Je nach Art und Umfang des Staubs und der Verschmutzungen ist die PC-Reinigung kein großes Hexenwerk. Den eigenen PC reinigen hilft dabei, Problemen vorzubeugen und fördert die Langlebigkeit der einzelnen Komponenten.
Eine gründliche Reinigung sollte zweimal im Jahr durchgeführt werden, bei starker Nutzung viermal. Lüfter und weitere Bauteile sollten vom Staub entfernt werden, den sie durch die Kühlung anziehen. Hilfsmittel, wie etwa Druckluftdosen, sind bei so einer Reinigung unabdingbar und helfen, in die kleinsten Ecken zu kommen.
Wenn du die wesentlichen Kriterien berücksichtigst und behutsam vorgehst, ist es möglich, mit einem relativ geringen Aufwand deinen Rechner vor Überhitzung zu schützen sowie den funktionell einwandfreien Betrieb ohne größeren Leistungsverlust zu gewährleisten.
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- https://www.gamestar.de/artikel/pc-reinigen-so-macht-ihr-richtig-sauber,3371534.html
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