Die Arbeit hinter einem YouTube-Kanal ist bedeutender, als du vielleicht denkst. Ein 10-Minuten-Video ist schließlich nicht in 10 Minuten geschrieben, abgedreht, geschnitten und hochgeladen. Der Vollzeitjob YouTube erfordert nicht nur Hingabe, sondern auch ein verdammt gutes Konzept. Heute zeigen wir dir die 10 YouTube Fundamente der Content-Erstellung.
Wie entsteht eigentlich ein YouTube-Video?
Zuerst etwas Hintergrundwissen zur Erstellung eines YouTube-Videos. Wenn du direkt zu den 10 Fundamenten möchtest, klicke hier.
Du hast also eine Idee für ein YouTube-Video. Wir nehmen jetzt mal ein einfaches Beispiel und sagen, dass du ein Commentary-Video drehen möchtest.
Du brauchst also ein Thema, den Text, Videomaterial, Programme fürs Video und ein Thumbnail.
All das wird dich einiges an Zeit kosten. Und dann musst du zum Schluss noch zufrieden mit dem endgültigen Video sein. Toll!
Zeitintensiver Content lohnt sich
Ein YouTube-Video besteht nicht nur aus deinen Stream-Highlights deiner Warzone-Runden von letzter Woche.
Dr.Disrespect ist beispielsweise kein richtiger YouTuber in diesem Sinne. Von ihm wird die Plattform hauptsächlich zum Streamen genutzt.
Qualität sollte für dich immer über Quantität gehen. Drei Kanäle, die dieses Motto in unterschiedlichen Genres befolgen, sind:
Diese Kanäle haben, trotz relativ seltener Uploads, eine sehr erfolgreiche YouTube-Plattform aufgebaut.
Die Videoaufrufe decken sich nicht immer mit der Abonnentenanzahl, aber das ist in Ordnung. Es wird immer wieder Statistikleichen geben.
Außerdem haben es diese drei Kanäle geschafft, die 10 YouTube Fundamente der Content-Erstellung mindestens zum größten Teil auf ihre Videos anzuwenden.
Eine ganze Hit-Videoserie zu landen, ist nicht so leicht. Ein One-Hit-Wonder-Video ist zwar schön und gut, aber deine View-Statistik wird danach flacher aussehen als ein Brett.
Auch interessant für dich: Der große YouTube Guide! Streamen, Videos hochladen und YouTube Studio im Überblick.
Die 10 YouTube Fundamente der Content Erstellung
Du kannst diese 10 Fundamente auch als Kreativstrategie für deinen YouTube-Kanal betrachten.
Schreib sie dir auf und hefte sie an deine Pinnwand im Home-Office.
1 Teilbarkeit
Lassen sich deine Inhalte leicht mit anderen Leuten teilen? Dabei reden wir nicht von technischen Möglichkeiten.
Nehmen wir an, dass du bereits ein Videokonzept hast. Gehe zu einem Freund und versuche ihm deine Videoidee in nur einem Satz zu verkaufen.
Erwähne dabei nicht, dass es deine eigene Idee ist, sondern tu so, als ob es bereits ein Video eines Creators ist und du es ihm nur empfehlen möchtest.
Inhalte, die die sich leicht erklären lassen, lassen sich leichter teilen beziehungsweise empfehlen und werden somit häufiger geklickt.
2 Konversation
Rede mit deinen Zuschauern. Das kannst du auf viele unterschiedliche Weisen anstellen.
Rede direkt in die Kamera, starte Umfragen, lass deine Zuschauer über einen Teil des Contents mitentscheiden.
Ohne die richtige Konversation wird es immer eine gewisse Distanz zu deiner Community geben.
Diese Distanz willst du nach Möglichkeit schließen, um deine Zuschauer an dich zu binden.
3 Interaktivität
Schau dir zum Beispiel Epic Rap Battles of History an. Am Ende jedes Videos können die Zuschauer darüber entscheiden, wer gewonnen hat und wie das nächste Battle aussieht.
Auf welche Art und Weise kannst du deine Zuschauer einbinden?
Du kannst Fragen deiner Viewer beantworten oder eingereichte Videos bewerten oder ganz einfach als Clips einbauen.
Deine Inhalte auf die Wünsche deiner Zuschauer anzupassen ist ein guten Mittel, um Anhaltspunkte für deinen kreativen Prozess zu finden.
4 Konsistenz
„Es ist schwer die Nummer 1 zu sein. Noch schwerer ist es aber ganz oben zu bleiben, weil jeder versucht dich zu überholen.“ – Allan McNish
Einer der wichtigsten Punkte ist, eine Konstante in deinen Videos zu finden. Das geht mit vielen Dingen.
Ein an das Datum gebundener Uploadplan ist zum Beispiel eine gute Idee. Dann kann sich der Zuschauer jeden Dienstag auf ein neues Video von dir freuen.
Ein anderer Weg ist immer die gleiche Art von Video zu machen und deinen eigenen Stil zu finden.
Tom Scott beispielsweise macht nicht nur sehr informative Wissens-Videos, sondern fährt eine dedizierte Thumbnail-, Titel- und Kleidungsstrategie.
Richtig gehört. Kleidung. Schau dir am besten seinen Kanal an. Dann wirst du verstehen, was wir meinen.
Konsistenz sollte sich aber auch in der Qualität deiner Videos widerspiegeln.
Achtung! Du brauchst kein 2.000€ Equipment, um auf YouTube groß durchzustarten.
Ein Headset-Mikro, eine 30€ Webcam und eine gute Idee reichen aus, um dein erstes Video zu legitimieren.
5 Zielgruppe
Hast du eine feste Zielgruppe? Es ist einfacher, deinen Content an den Mann zu bringen, wenn du weißt, was dieser Mann gerne schaut. Dabei kann dir YouTube Studio helfen.
Je mehr du über deine Community bescheid weißt, desto mehr Views werden deine Videos machen.
Außerdem ist es sehr hilfreich, so viel wie möglich über deine Zuschauer zu wissen, wenn du mit anderen Creatorn kollaborieren möchtest oder mit Sponsoren über Kooperationen verhandelst.
Eine Kollaboration mit einem großen YouTuber kann ein regelrechtes Geschenk sein.
Sehr viele Zuschauer des anderen YouTubers werden sich nämlich wahrscheinlich deinen Kanal zumindest mal anschauen.
Es werden nicht alle bleiben und dich abonnieren. Das können wir dir mit Sicherheit sagen.
Aber solange du deinen Content in gleicher Art und Weise weiterfährst, werden sich einige neue Zuschauer entwickeln.
Bei der Erstellung deiner Zielgruppe solltest du dir die folgenden zwei Fragen stellen:
Gibt es eine unangetastete Gruppe von Zuschauern? Kann ich diese Gruppe mit meinem Content bedienen?
6 Nachhaltigkeit
Jeden Tag ein Video hochzuladen ist für eine einzige Person viel zu viel Arbeit. Leute dafür anzustellen, fügt aber eine ganze Menge an Variablen zu deiner Gleichung hinzu.
Hast du die nötigen Ressourcen, die Crew, die Schauspieler, das Geld, die Location und vor allem die persönliche Energie, um einen konstanten Fluss an Videos aufrecht zu erhalten?
Zwei Möglichkeiten, der Nachhaltigkeit unter die Arme zu greifen, sind der Block-Dreh und Videos, die leichter zu erstellen sind.
Beim Block-Dreh drehst du mehrere Videos auf einmal, die nach Möglichkeit Evergreens sind, also nicht ihre Aktualität verlieren können. Somit kannst du die Arbeit von einem Tag auf mehrere Tage Content-Veröffentlichung verteilen.
Behind the Scenes-Videos kommen ebenfalls gut an. Sie geben deinem Zuschauer einen tieferen Einblick in deine Content-Erstellung und sind verhältnismäßig leicht zu produzieren, da sie größtenteils B-Roll-Material verwenden.
7 Auffindbarkeit
Damit deine Videos auf YouTube gefunden werden, musst du dich selbst gut vermarkten.
Gehe jetzt aber nicht in die Kommentarsektion von großen YouTubern und bitte um Subs. Das ist respektlos gegenüber des YouTubers.
Kollaborationen mit anderen Content Creatorn sind dagegen eine gute Idee.
Titel und Videobeschreibung sind wichtig für die Auffindbarkeit deines Videos. Dadurch werden sie nämlich in den Suchempfehlungen und in der Seitenleiste anderen Zuschauern empfohlen.
Auf YouTube gibt es zwei große Suchbereiche, die von sehr vielen Leuten gesucht werden: Aktuelle Themen wie politische Wahlen und Sportevents.
Dann gibt es noch Evergreens. Das sind Videos, die über die Jahre ihre Aktualität nicht verlieren und immer eine gewisse Relevanz besitzen werden.
Achte aber immer darauf, dass du deine Zuschauer und nicht den YouTube-Algorithmus ansprichst. Algorithmus-Zombies haben ihre 15 Minuten Ruhm und enden danach als Kanalleichen.
8 Verfügbarkeit
Kann jede Episode von einem brandneuen Zuschauer voll verstanden und genossen werden? Wenn du zu sehr in dein eigenes Kanal-Lore eintauchst, finden es neue Zuschauer vielleicht zu schwer einen Anhaltspunkt zu finden.
Mach es deinen Zuschauern einfach, auf Episode 1 deiner Serie zu kommen oder baue die einzelnen Episoden von Anfang an unabhängig voneinander auf.
Eine Montage zum Beginn eines jeden Videos macht es deinen Zuschauern einfach, schnell aufzuholen und bei Interesse dann noch andere Episoden zu schauen.
9 Kollaboration
Zugegeben, du wirst dir erst eine Community aufbauen müssen, um ernsthaft mit anderen Creatorn reden zu können.
Andere Creator als Gast an deinen Videos teilhaben zu lassen oder bei jemand anderem als solcher aufzutreten, kann beiden Seiten helfen.
Der Punkt einer Kollaboration ist es gerade die Crossover-Fans zu finden, die deine Videos auch mögen.
Bei diesem Punkt ist die größte Vorsicht geboten. Wie überall gibt es auch auf YouTube schwarze Schafe, die nur an deinen Viewern interessiert sind und sich nicht weniger um dich als Person kümmern könnten.
Von einem Business-Standpunkt aus ist das nachvollziehbar, jedoch nicht der Sinn hinter einem gemeinsamen Projekt.
Ganz wichtig: Als kleiner Creator macht es nur wenig Sinn einem Netzwerk beizutreten. Ein Netzwerk wird dir einen großen Teil deiner Einnahmen wegnehmen und nicht besonders viel im Gegenzug unternehmen.
Bevor du etwas unterschreibst, lies zehnmal drüber und lass dann noch mal einen Anwalt draufschauen.
Das ist kein Witz und keine Paranoia. Es gibt mehr als genug Drama-Videos von YouTubern, die sich auf unschöne Weise von ihrem Netzwerk getrennt haben oder teilweise trennen mussten.
10 Inspiration
Kommt deine Idee von einem Punkt des Interesses? Dein eigenes Interesse macht es dir nämlich um ein vielfaches leichter Videos zu drehen, neue Ideen zu finden und weiter zu machen.
Wenn es dir von Beginn an keinen Spaß macht, wirst du in spätestens ein paar Wochen keine Motivation mehr haben, um überhaupt ein Konzept zu erarbeiten.
Echte Passion an dem was du tust sieht man dir an. Eine Idee muss in erster Linie dich selbst überzeugen. Danach sind deine Zuschauer dran.
Du bist der wichtigste Faktor.
Fazit – Die 10 YouTube Fundamente
Ganz schön viel Arbeit für nur ein einziges Video. Den richtigen Zeitpunkt, um mit YouTube zu starten gibt es nicht wirklich. Du solltest es einfach in Angriff nehmen.
Gerade zum Beginn deiner Karriere wird es dir an Geld fehlen. Projekte wollen finanziert werden und die Zeit dazu musst du erst einmal finden.
Wir wollen dir gar nicht den Wind aus den Segeln nehmen und deine Zukunft schwarzmalen. Du siehst ja, wie viele Leute es mit YouTube geschafft haben und ihren Lebensunterhalt mit der Plattform verdienen.
Starte YouTube am besten mit der richtigen Intention. Das ist ziemlich genau die Quintessenz dieses Artikels. Die YouTube Fundamente sind nicht die zehn heiligen Gebote des Internets, also fühl dich nicht zwingend an sie gebunden.
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