Die neue mobile Konsole von Valve, welche auf den Namen Steam Deck hört, lässt sich bereits seit Mitte Juli vorbestellen. Doch was hat der Handheld von Valve wirklich auf dem Kasten und kann er wirklich mit der etablierten und beliebten Switch Konsole mithalten?
Der große Erfolg der Nintendo Switch hat natürlich auch andere Hersteller mit auf den Plan gerufen. So will jetzt auch Valve, der Entwickler der beliebten PC-Plattform Steam, mit ins Handheldgeschäft einsteigen. Die Möglichkeit, aktuelle AAA-Games unterwegs zu zocken, klingt nämlich nach einem vielversprechenden und erfolgreichen Geschäftsmodell, wie die große Popularität der Switch eindeutig gezeigt hat. Völlig verständlich, dass der Publisher somit auch ein Stück vom Kuchen abhaben möchte und seine eigene Handheldkonsole an den Start bringt.
Die wichtigsten Informationen über das Steam Deck
Bevor wir dir verraten, ob du dir unbedingt ein Steam Deck kaufen und deine Switch im Schrank verstauben lassen kannst, wollen wir dir zuerst einige wichtige und nützliche Informationen über die neue Handheldkonsole vom Publisher Valve geben.
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Der offizielle Release
Das wichtigste zuerst, wann erscheint die Konsole denn endlich? Wie bereits eingangs erwähnt, kannst du dir das Steam Deck bereits seit dem 16. Juli vorbestellen. Auf der offiziellen Webseite gibt Valve an, dass die Konsole bereits im Dezember 2021 ausgeliefert werden soll.
Wirft man jedoch einen Blick auf die unterschiedlichen Ausstattungsvarianten, fällt schnell der Hinweis auf, dass diese erst nach dem 2. Quartal 2022 bestellt werden können. Generell wurde der offizielle Termin bereits mehrfach nach hinten verschoben – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch international.
Der Preis und die Ausstattung
Als nächstes spielt natürlich der Preis eine nicht unerhebliche Rolle bei der Kaufentscheidung. Hierzu schauen wir uns auch einmal die verschiedenen Ausstattungsvarianten des Steam Decks an. Denn wie bei aktuellen Smartphones, kommen heutzutage auch Handheldkonsolen mit verschiedenen Speichergrößen, Festplatten und anderen Zusatzfeatures auf den Markt, die es natürlich alle nicht umsonst gibt.
Insgesamt wird das Steam Deck in drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten angeboten. Die günstigste Variante startet dabei bei 419 Euro. Hier bekommst du neben dem Steam Deck selbst noch eine Tragetasche mitgeliefert. An Speicherplatz erhältst du 64 GB eMMC-Speicher.
Wenn du bereit bist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dann erhältst du 256 GB ultraschnellen NVMe-SSD-Speicher und neben der Tragetasche noch ein exklusives Steam-Community-Profilbundle. Das Ganze schlägt dann mit 549 Euro zu Buche.
Die teuerste und zugleich logischerweise leistungsstärkste Variante kommt mit 679 Euro daher. Fast 700 Euro für eine tragbare Konsole, das klingt im ersten Moment erst mal ziemlich heftig. Dafür bekommst du hier ganze 512 GB NVMe-SSD-Speicher, eine exklusive Tragetasche, das bereits erwähnte Profilbundle, eine entspiegelte und deutlich bessere Displayoberfläche, welche aus besserem Glas besteht, sowie eine virtuelle Tastatur in einem exklusiven Design. Ob dir das wirklich 700 Euro wert ist, musst du jedoch selbst entscheiden.
Abschließend ist es noch wichtig zu erwähnen, dass sich die drei Versionen im Hinblick auf ihre Leistung auf keinen Fall unterscheiden. Lediglich bei den Ladezeiten kann es aufgrund der unterschiedlichen Festplatten (eMMC und NVMe) zu Unterschieden kommen. Dies wirkt sich jedoch nicht auf die Framerate und die Grafik aus.
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Ein Blick unter die Haube – kann es das Steam Deck mit der Nintendo Switch aufnehmen?
Kommen wir nun zum Teil, der dich höchstwahrscheinlich am meisten interessiert. Was kann das Steam Deck von Valve? Dazu werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Hardware und unter die Haube des Handhelds. Denn genau darauf kommt es den meisten wohl am meisten an: Der Genuss von hochwertigen und leistungsstarken Games von unterwegs aus.
Das Aussehen und die Steuerung
Aussehen ist nicht alles, auf die inneren Werte kommt es an, so sagt man. Jedoch ist auch die Optik und vor allem die Qualität der Verarbeitung sowie die Bedienbarkeit der Konsole ein äußerst wichtiger Faktor bei einer Handheldkonsole. Deshalb arbeiten wir uns von außen nach innen vor.
Beginnen wir mit dem 7 Zoll (ca. 18 cm) großen Touchscreen. Ja, du hast richtig gehört, das Steam Deck besitzt einen Touchscreen, der es dir erlaubt, wie auf einem Smartphone mit den Fingern durch die Menüs zu navigieren. Ziemlich cool, jedoch mittlerweile kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Denn auch die aktuelle Nintendo Switch Lite kommt mit einem gleich großen Touchscreen daher.
Zum Steuern benutzt du ganz klassisch die beiden Analogsticks. Jedoch hat sich Valve hier noch eine kleine Besonderheit einfallen lassen, da das Steam Deck ja primär PC-Spieler ansprechen soll. So finden sich auf der Konsole zwei Trackpads, welche sich besonders bei Ego-Shootern als äußerst nützlich erweisen dürften. Ansonsten hast du auf der Rückseite noch die üblichen Triggertasten sowie vier weitere Tasten, welche du frei belegen kannst, zum Beispiel für Rollenspiele oder Ähnliches. Zusätzliche Präzision in Shootern erreichst du durch die integrierte Messeinheit, dem sogenannten Gyroskop. Dadurch reagiert dein Steam Deck auf deine Bewegungen und du kannst deine Spiele deutlich intuitiver steuern.
Das klingt alles schon mal ganz gut, leider ist die Steuereinheit fest verbaut. Ein Blick auf die Konkurrenz Nintendo zeigt, das geht auch besser. Das innovative Steuerungssystem der Switch mit den abnehmbaren Controllern und abnehmbaren Joypads, zeigt, dass man sich hier wirklich Gedanken gemacht hat. Solche Möglichkeiten vermisst man beim Steam Deck leider.
Jedoch hat sich der Publisher dafür was anderes einfallen lassen, denn Valve gibt dir die Möglichkeit, verschiedene Eingabe- und Ausgabegeräte an das Steam Deck anzuschließen. So kannst du ohne weitere Komplikationen deine Lieblingstastatur oder Maus anschließen und weiterhin damit zocken.
Genauso wie die Switch, lässt sich natürlich auch das Steam Deck an den Fernseher oder einen externen Monitor anschließen. Da die Konsole jedoch als “mobiler Gaming-PC” beworben wird, fragt sich, wie sinnvoll das Ganze ist. So kann man sich doch einfach an seinen richtigen Gaming-PC setzen und von dort aus die Spiele aus seiner Steambibliothek genießen. Diese Möglichkeit scheint bei einer Konsole wie der Nintendo Switch deutlich sinnvoller zu sein. So handelt es sich bei dieser doch um eine klassische Spielekonsole, welche vor allem den Fokus auf spaßige Coop-Mehrspielergames legt, weshalb eine Verbindung mit dem Fernseher deutlich sinnvoller zu sein scheint.
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Was sich im Inneren des Steam Decks befindet
Nun kommen wir aber endlich dazu, einen Blick unter die Haube zu werfen. Beginnen wir mit der Akkuleistung. Hier hat Valve einen 40-Wattstunden-Akku im Steam Deck verbaut, der es dir erlaubt, 7-8 Stunden zu zocken oder im Web zu surfen. Die integrierte WLAN– und Bluetoothverbindung sorgt hier für eine gute Verbindung. Im Hinblick auf die Akkulaufzeit hat die neueste Switch-Generation jedoch minimal die Nase vorne. Laut Herstellerangabe beträgt die maximale Akkulaufzeit ganze 9 Stunden und liegt somit um eine Stunde vor dem Steam Deck.
Wie bereits erwähnt, kommt das Steam Deck mit unterschiedlichen Speicherausstattungen daher. Wenn du jedoch keine Lust hast, sehr viel Geld für etwas mehr Speicher auszugeben, gibt Valve dir die Möglichkeit, den Speicher problemlos mit microSD-Karten zu erweitern.
Die geballte Grafikpower des kleinen Kraftprotzes kommt durch eine AMD-APU, welche speziell für das Steam Deck entwickelt wurde. Die moderne Zen-2-Architektur sorgt für problemloses High-End-Gaming für unterwegs. Im Hinblick auf den verbauten RAM sorgt Valve hier mit 16 GB für ordentlichen Dampf. In der neuen Nintendo Switch Konsole ist sogar nur die Hälfte an RAM verbaut.
Ist das Steam Deck wirklich der neue Switch Killer? Unser abschließendes Fazit
Da wir dir nun alle wesentlichen Informationen über das neue Steam Deck von Valve gegeben haben, wird es Zeit, die Eingangsfrage zu beantworten. Kann die neue tragbare Konsole von Valve wirklich eine ernstzunehmende Konkurrenz für Nintendos beliebte Handheldkonsole werden? Die ganz klare Antwort lautet: Nein.
Das heißt jedoch auf keinen Fall, dass das Steam Deck kein Potenzial hat oder wir vermuten, dass die Konsole floppen wird. Im Gegenteil, Valves Handheldkonsole scheint ein grundsolides Gerät zu sein, jedoch keine absolute Innovation, welche alles verändern wird. Dazu fehlt es dem Steam Deck leider noch an zu viel.
Was die Leistung betrifft, kann das Steam Deck jedoch problemlos mit der neuesten Switch-Generation mithalten. Wobei man fast sagen muss, dass Valves Konsole hier sogar leicht die Nase vorne hat.
Im Endeffekt lässt sich jedoch sagen, dass sich Valve mit seinem Steam Deck logischerweise bewusst an PC-Spieler wendet. Diese werden höchstwahrscheinlich größtenteils auch auf die Konsole zurückgreifen. Eine echte Alternative oder gar einen Ersatz für die Switch wird das Steam Deck voraussichtlich nicht werden. Wir freuen uns jedenfalls, dass es bald eine neue Handheldkonsole auf dem Markt gibt. Denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.
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Bilder: steampowered.com